Das Flügelhorn

Das Flügelhorn ist das Sopraninstrument aus der Blechblasinstrumentenfamilie der Bügelhörner. In Bauform und Stimmung ist es der Trompete vergleichbar, allerdings hat es abweichend von dieser ein überwiegend konisches Rohr, eine weite Mensur und ein Mundstück mit einem tiefen Kessel.

Das Flügelhorn hat seinen Ursprung im Signalhorn. Es wurde, etwa gleichzeitig mit der Trompete, um 1830 mit Ventilen ausgestattet. Davor gab es das 1810 von Joseph Halliday erfundene Klappenhorn. Bereits im 18. Jahrhundert bezeichnete „Flügelhorn“ das Instrument des Flügelmeisters, der die Funktion hatte, mit seinen Signalen die verschiedenen Flügel einer Jagdgesellschaft zu koordinieren. Gleichzeitig wurde es wohl auch in der Marschkompanie des Militärs als Signalinstrument verwendet. Dadurch kam es dann auch zur Verwendung in Militär- und Marschkapellen, wo es am linken Flügel vor den Bass-Flügelhörnern (Tenorhörner) aufgestellt wurde. Zusammen mit dem Alt-, Tenor- und Baritonhorn sorgt das Instrument in Militärorchestern für mehr Klangbreite. Heute wird es sowohl im Blasorchester als melodieführendes Instrument, als auch im Jazz (solistisch und Bigband) und vereinzelt in der Kunstmusik (z.B. bei Igor Strawinsky und Ralph Vaughan Williams) eingesetzt. Das Flügelhorn wurde auch schon für die Kammermusik im 19. Jahrhundert genutzt.

Durch die konische Mensur ist es schwieriger als bei der Trompete, einen Stimmzug einzubauen, dieser wird deshalb üblicherweise durch ein verschiebbares, mit einer Klemme fixiertes Stimmrohr direkt nach dem Mundstück ersetzt. Der Klang des Flügelhorns ist weicher als der der Trompete. Man unterscheidet zwischen dem (trivial benannten) Jazz-Flügelhorn mit Périnet-Ventilen und dem Flügelhorn in deutscher Bauart mit Drehventilen (auch Konzertflügelhorn genannt), welches hauptsächlich für traditionelle Blasmusik verwendet wird. Konzertflügelhörner gibt es in böhmischer (sehr weiter) und mährischer (etwas engerer) Mensur. Das so genannte Kuhlo-Flügelhorn ist nahezu kreisrund gewunden, hat ein sehr kurzes weites Mundrohr, ist relativ eng mensuriert und mit einem Stimmzug ausgestattet.

Bauliche Unterschiede gibt es bei Flügelhörnern im Mundstückschaft-Mundrohrbereich:

  • Der Amerikanische Mundstückschaft ist sehr eng, das nachfolgende Mundrohr ebenso.
  • Der Deutsche Mundstückschaft ist mittelweit und im Mundrohr weiter.
  • Das Flügelhornmundstück mit Trompetenschaft ist weit, das Mundrohr dementsprechend auch und nicht konisch.

Auch die Schallstückdurchmesser variieren zwischen 140 und 170 mm.

 

                                                                                  Quelle Wikipedia