Kontrabass

Der Kontrabass ist das tiefste und größte Streichinstrument und hat ein weites Einsatzgebiet vom modernen Sinfonieorchester über den Jazz bis hin zum ursprünglichen Rock ’n’ Roll und Rockabilly. Der Name Kontrabass leitet sich von der Kontraoktave ab, deren Töne mit dem Instrument erzeugt werden können.

Da der Kontrabass sowohl bauliche Eigenschaften der Violinen als auch der Gamben aufweist, herrscht Uneinigkeit über seine Familienzugehörigkeit. Für die Violinfamilie sprechen die F-förmigen Schalllöcher (F-Löcher), die Anzahl der Saiten, die Schnecke am Ende des Wirbelkastens und das bundlose Griffbrett, für die Gambenfamilie die meistens abfallenden Schultern. Es gibt Kontrabässe mit gewölbtem Geigenboden und flachem, oben abgeknickten Gambenboden. Italienische Modelle entsprechen stärker der Violinform. Der heutige Kontrabass hatte zahlreiche Vorgänger mit unterschiedlichen Namen. Einer davon war der Violone, dessen Familienzugehörigkeit ebenso ungeklärt ist wie die des Kontrabasses, da auch dieser sowohl als „Bassvioline“ (viersaitig, ohne Bünde, Violinform) wie auch als „Bassgambe“ (fünf- oder sechssaitig, mit Bünden, Gambenform) existierte.

Die vier Saiten des heutigen Kontrabasses sind meistens in Quarten (‚E-‚A-D-G) gestimmt. Da dem Instrument unterhalb der E-Saite vier Töne fehlen, die im Sinfonieorchester häufig gebraucht werden (‚Es-‚D-‚Des-‚C), werden dort auch Kontrabässe mit einer fünften Saite verwendet, die auf Kontra-C (in Deutschland auch Subkontra-H) gestimmt wird. Alternativ zum Fünfsaiter werden in den USA und Kanada auch Instrumente verwendet, bei denen über einen Hebelmechanismus (C-Maschine) der schwingende Teil der E-Saite in den Wirbelkasten hinein verlängert werden kann, um Töne bis zum Kontra-C zu erzeugen. In den USA und Kanada setzt sich eine stetig größer werdende Gruppe von Kontrabassisten für die Wiederbelebung der historischen Quintstimmung (‚C-‚G-D-A) ein, womit der Hebelmechanismus entbehrlich würde. Dies erforderte allerdings auch eine völlig andere Grifftechnik in der linken Hand, da diese zu klein ist, um ohne Veränderung der Handposition alle Töne (analog zum Cello) zu greifen. (siehe unten „linke Hand“)

Für das Solospiel auf dem Kontrabass wird häufig die „Solostimmung“ verlangt: Bei dieser ist jede Saite gegenüber der „Orchesterstimmung“ E-A-D-G um einen Ganzton höher gestimmt (Fis-H-E-A), was durch die im Vergleich zu anderen Violininstrumenten dünnere Bauweise einen helleren Klang zur Folge hat.

Der Kontrabass wird mit verschiedenen Mensuren konstruiert, die auf die Körpergröße des Spielers abgestimmt sind. Für Kinder und Jugendliche gibt es den Achtel-, Viertel- oder Halbbass mit Mensuren um die 80, 90 bzw. 97 cm. Für Erwachsene ist der Dreiviertelbass mit 104–106 cm Mensur heute am weitesten verbreitet. Im Orchester findet man auch den 4/4-Bass mit einer Mensur über 107 (bis 110) cm.

Eine moderne Variante ist der E-Kontrabass (Electric Upright Bass), bei dem der Korpus nicht mehr vorhanden oder stark verkleinert ist.

Quelle Wikipedia